Allgemeines
Dieser schöne Wildobstbaum gehört, wie alle Maulbeerbäume, zur Familie der
Maulbeergewächse, wohin auch sonst. Er kommt ursprünglich aus China, ist aber schon
viel herum gekommen, so das er es auch nach Europa geschafft hat.
Der weiße Maulbeerbaum ist die wichtigste Art bei der Seidenraupenzucht, und wohl auch
der Älteste. Er kann bei einem optimalen Standort bis zu 16m hoch werden, sein Wuchs ist
eher schmal. Seine Rinde ist in jungen Jahren matt grün, mit zunehmenden Alter verfärbt
sie sich rötlich braun.
In der Blattform ist der weiße Maulbeerbaum sehr variabel, so können an einem Baum
gleich mehrere Blattformen vorkommen. Meist besitzen seine Blätter eine herzförmige und
gelappte Form, aber manchmal sind sie auch kreisrund. Dieser Baum liebt wohl die
Abwechslung.
Seine Blätter können eine Größe von bis zu 12cm erreichen und sind leuchtend satt grün.
Die Früchte des Weißen Maulbeerbaums sind anfangs schneeweiß, Anfang bis Mitte August
verfärben sie sich dann gelblich. Wenn sie dann bei der kleinsten Berührung abfallen, sind
sie richtig reif. Die Früchte erinnern in ihrer Form an Brombeeren, der Geschmack ist auch
so ähnlich, wobei die weißen Maulbeeren ein etwas herberes Aroma haben. Die Beeren sind
nicht haltbar, meines Wissens lassen sie sich auch nicht eingefrieren. Am besten man
nascht sie gleich, oder verarbeitet sie zu Saft oder Konfitüre.
Auf alle Fälle sind sie sehr vitaminreich, und da sie nicht haltbar sind, im Supermarkt auch
nicht zu finden.
Der Standort
Der weiße Maulbeerbaum, ist mit Ausnahme des aus Kanada stammenden roten
Maulbeerbaums,der robusteste. Er verträgt halbschattige wie auch vollsonnige Standorte,
wo bei die Früchte natürlich bei sonniger Lage süßer schmecken.
Er ist bis ca. -22C° frostfest, wo bei ein windgeschützter Standort immer günstiger ist, da die
Jungholztriebe bei allen Maulbeerbäumen sehr empfindlich sind, und deren Spitzen sehr
leicht abfrieren. Der weiße Maulbeerbaum bevorzugt einen leichten und wenn möglich
sandigen Boden. Auf jeden Fall darf die Erde nicht sauer sondern muß kalkhaltig sein. Auf
sauren Boden würde dieser schöne Baum bald das zeitliche segnen.
Die Pflege
Es ist immer ratsam jüngere Exemplare im Spätherbst mit einer schützenden Schicht aus
Rindenmulch zu versehen, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Viele Gärtnereien sagen, das
man den Maulbeerbaum im Herbst einen Erziehungsschnitt verpassen soll.
Davon kann ich nur abraten, da wie schon geschrieben, die jungen Triebe sehr empfindlich
sind, und meist immer etwas abfriert. Schnippelt man nun im Herbst, und muß dann im
Frühjahr nochmal schnippeln, kann dann vielleicht bald so eine Art Bodendecker daraus
werden. Mit dem Beschneiden sollte man auch so lange warten, bis die Knospen groß genug
sind, damit man gut erkennen kann was ab muß und was nicht.
Der weiße Maulbeerbaum ist eher ein Langschläfer, meist ist ringsherum schon alles grün,
da fängt er gerade mal an zaghaft zu sprießen. Vom Wasserbedarf her ist der
Maulbeerbaum eher genügsam, nasse Füße mag er gar nicht, besonders bei Kübelhaltung
sollte man auf einen Untersetzer verzichten, oder ihn regelmäßig ausschütten. Wie alle
Wildgehölze möchte der Maulbeerbaum nicht all zuviel gedüngt werden. Bei der
Kübelhaltung reicht es den Baum einmal im Monat zu düngen.
Bei ausgewilderten Exemplaren empfiehlt es sich, im April etwas Urgesteinsmehl in die
oberste Erdschicht einzuarbeiten, eine weitere Düngergabe ist dann nicht mehr
erforderlich.
Extra Tipp
Dieser Tipp geht an alle Katzenfreunde.
Maulbeerbäume haben eine magische Anziehungskraft auf Katzen, jeden Falls auf meine
und auf die vom Nachbarn. Die armen Bäumchen werden regelrecht als Spielzeug und
Kratzbaum missbraucht.
Nun ist es leider so, das die Äste (auch Altholzäste) des weißen Maulbeerbaumes sehr leicht
brechen, dies ist komischer Weise nur beim weißen der Fall.
Wenn sie also Outdoorkatzen haben, dann sollten Sie entweder immer ein Auge auf Ihre
Katze und den Baum haben, oder sie entscheiden sich für eine andere Maulbeerbaumsorte
Natürlich können Sie auch probieren Ihrer Katze ins Gewissen zureden.
Das habe ich natürlich auch gemacht, und ich könnte schwören, das mich
mein dicker Kater ganz heimlich ausgelacht hat.
Für weitere Tipps bin ich wie immer dankbar.